Die Ausstellungen „Der lange Schatten der deutschen Kolonialzeit - Sichert(e) sich auch unser Land einen Platz an der Sonne?“ und „koloniale Spuren in Herne“ sind noch bis zum 10. Mai im Foyer der vhs Herne im Kulturzentrum zu sehen. Die Präsentation der Ausstellungen ist ein Gemeinschaftsprojekt des Eine Welt Zentrums des. Ev. Kirchenkreises Herne und der Volkshochschule Herne.
Die deutsche Kolonialzeit ist bis heute in mehrfacher Hinsicht relevant – so beispielsweise im Bereich globaler wirtschaftlicher Beziehungsgeflechte, beim Thema Flucht und Migration, oder wenn es um Rassismus und Identität in Deutschland geht. Selbst der menschengemachte Klimawandel bzw. die damit verbundene Klimaungerechtigkeit muss hier aufgezählt werden. Deutsche Kolonialaktivitäten begannen schon Jahrhunderte vor der offiziellen deutschen Kolonialzeit. Diese Aspekte werden in der Ausstellung thematisiert. Auch in Herne lassen sich Spuren der Kolonialzeit entdecken. Sei es z.B. ein Gedenkstein, der an Herner Soldaten erinnert, die an Kolonialkriegen in Namibia oder China beteiligt waren oder an die Herner Kolonialgesellschaft mit den damaligen Honoratioren der Stadt.
„Die deutsche Kolonialgeschichte ist eher unbekannt. Dabei gibt es viele Kontinuitäten bis in die heutige Zeit. Deutschland war auch kein „freundlicher Kolonialherr“. Allein der Völkermord deutscher Soldaten in Deutsch-Südwestafrika, dem heutigen Nambia, hatte ca. 50.000 bis 70.000 Herero und Nama das Leben gekostet“, so Markus Heißler vom Eine Welt Zentrum.
Die Ausstellung findet statt im Rahmen des Projekts „Koloniale Kontinuitäten überwinden“ des Eine Welt Netz NRW und wird gefördert von der LWL Kulturstiftung.