Filmmatinee „Das leere Grab“ am 27.10. in der Herner Filmwelt mit Filmgespräch

Filmplakat (Filmverleih Sazgeber)

Im Rahmen des vhs-Filmforums zeigt die Filmwelt Herne am Sonntag, 27. Oktober 2024 um 12.30 Uhr den Film „Das leere Grab“. Der Film handelt von den Folgen der deutschen Kolonialzeit in Ostafrika. Für die Familie von John Mbano aus Tansania ist die Zeit des Deutschen Kolonialismus, die mehr als 100 Jahre zurückliegt, noch nicht beendet. Denn im Grab seines Urgroßvaters Nduna Songea Mbano fehlt dessen Schädel. Er wurde auf Anweisung deutscher Wissenschaftler in eine "völkerkundliche" Sammlung nach Berlin gebracht, nachdem man Nduna als einen der Anführer im Maji-Maji-Krieg getötet hatte. Der Dokumentarfilm des deutsch-tansanischen Regieduo Agnes Lisa Wegner & Cece Mlay begleitet die Afrikaner*innen bei ihren Versuchen, die offenen Wunden der Vergangenheit zu schließen. Der Weg führt nach Berlin, zu politischen Begegnungen, in Museen und Archive. Dabei wird deutlich, dass politischer Wille und historische Aufarbeitung nicht die einzigen Voraussetzungen für eine Versöhnung sind.

Im Anschluss an den Film findet in Kooperation mit der Fachstelle Eine Welt des Ev. Kirchenkreises Herne ein Gespräch mit Dr. Barbara Frey statt. Sie ist Historikerin mit dem Schwerpunkt regionale Kolonial- und Industriegeschichte und Kuratorin der aktuellen Ausstellung „Das ist kolonial. Westfalens (un)sichtbares Erbe“ im LWL-Industriemuseum Zeche Zollern. Die Veranstaltung ist Abschluss des Herner Projekts „Koloniale Kontinuitäten überwinden“ und wird gefördert von der LWL-Kulturstiftung im Rahmen von "POWR! Postkoloniales Westfalen-Lippe"

Veranstaltungsort ist dieFilmwelt Herne, Berliner Platz 7 – 9, 44623 Herne. Der Eintritt zum Film beträgt 6 Euro.