Mount Everest, Himalaja, Sherpas – diese drei Begriffe fallen wohl jedem ein, wenn er Nepal hört. Viel unbekannter ist dagegen die tausend Jahre alte Kultur des Landes. Diese Kultur repräsentieren glücklicherweise die fünf Musiker/innen des Ensemble „Night“ und bringen ihre Heimat auf die kulturelle Landkarte in Europa. So auch bei ihrem Konzert am 17. Mai in der Johanneskirche in Herne-Eickel. Dort machte die Klangkosmos-Reihe des Eine Welt Zentrum zum ersten Mal Station.
Die fünf Musiker/innen sind auch Musikethnolog/innen. Sie reisen schon seit Jahren immer wieder zusammen durch Nepal, bleiben wochenlang in Dörfern, studieren traditionelle Musik, nehmen Sänger und Instrumentalisten auf, lernen Dialekte, Lieder und Spieltechniken und erforschen, die vom Aussterben bedrohten Instrumente.
Neben den traditionellen Liedern präsentierten sie bei ihrem Konzert auch eine Eigenkomposition der Gruppe. Dabei handelt es sich um die Vertonung des ersten Romans „Ramite-Daam“ von Bandleader Jason Kunwar. Die Geschichte handelt davon, dass, aus dem Dorf Uga, alle zehn Jahre fünf Männer auf die gefahrvolle Reise geschickt werden, um nach Essen, Wasser und womöglich einer neuen Heimat zu suchen. In diesem Jahr trifft es Khile und vier andere Männer, die sich auf den Weg ins Ungewisse machen, begleitet von den Erinnerungen und den Gedanken ihrer Familien und Vorfahren.
Auch in der musikalischen Umsetzung ist „Ramite“ ein wahrhaft episches Werk, das sozusagen aus dem Innern Nepals erzählt und dem das Publikum langen Beifall zollte.
Markus Heißler, Leiter der Werkstatt Eine Welt im Eine Welt Zentrum des Kirchenkreises Herne lud die Anwesenden zum nächsten Klangkosmos-Konzert am 27. November in die Herner Kreuzkirche ein und dankte der Gruppe Night für ein inspirierendes Konzert.