HERNE – Seit 1981 ist der Kirchenkreis Herne mit dem Kirchenkreis Bukavu der Baptistischen Kirche in der Demokratischen Republik Kongo in besonderer Weise verbunden. Im Mittelpunkt der Partnerschaft stehen der gegenseitige Besuch und der persönliche Austausch. Im Juni hatte die Gruppe „ID 55 – anders altwerden“ zu ihrem Mittwochstreffen im Lokal „Zille“ ins Herner Kulturzentrum Petra Stach-Wittekind vom Eine-Welt-Zentrum Herne eingeladen.
Die Mitarbeiterin des Eine Welt Zentrums im Kirchenkreis Herne referierte anhand von Fotos und persönlichen Eindrücken, die durch mehrere Besuche in Bukavu/ Ost-Kongo entstanden sind. In diesem an Rohstoffen reichen Land sei die Situation der meisten Menschen durch kriegsähnliche Zustände stark beeinträchtigt, sagte Stach-Wittekind. Die Unruhen machten es häufig nicht möglich, die Ernten einzubringen. „In dieser Situation sind es die Kirchengemeinden in Bukavu, die Schulen und Gesundheitszentren unterhalten, um die Not zu lindern.“ Erst 2018 sei durch die Verleihung des Friedensnobelpreises an Dr. Dennis Mukwege die weltweite Aufmerksamkeit auf die Missstände und die besonders stark beeinträchtigte Situation der kongolesischen Frauen gelenkt worden. Während des Abends brachten sich die Gäste von ID 55 engagiert durch Fragen ein. „Wie kommt es nur, dass diese schlimmen Zustände praktisch nie in den Nachrichten vorkommen?“ fragte eine Teilnehmerin und brachte damit allgemeines Unverständnis über die fehlende Berichterstattung zum Ausdruck. PSW/ FOTO: FW SIEPMANN